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Infoflyer Symboliken der „Grauen Wölfe“

Dass türkischer Ultranationalismus – besser bekannt unter dem Stichwort „Graue Wölfe“ – längst im Fußball in Deutschland angekommen ist, zeigen nicht nur die vielfältigen Schlagzeilen rund um die Partien der türkischen Nationalmannschaft bei der Fußballeuropameisterschaft sowie um den ehemaligen deutschen Nationalspieler Mesut Özil, der jüngst erneut seine Reichweite in den sozialen Medien genutzt hat, sich mit dem Zeigen eines Tattoos eindeutig faschistisch zu positionieren.

Auch in den Amateurvereinen lassen sich zunehmend Tendenzen hin zum türkischen Nationalismus beobachten. Um dieses Themenfeld und die daraus resultierenden Konflikte in einen sozialwissenschaftlichen Blick zu rücken, haben wir für Interessierte einen Flyer erstellt, der kurz die wichtigsten Symboliken der Grauen Wölfe zusammenfasst.

Flyer-Graue-Wölfe


Zwischen Tribüne und Jugendclub – Fußballfanprojekte und Kinder- und Jugendarbeit

Wöchentlich kommen zigtausende Menschen in den Fußballstadien der Republik zusammen, um ihren jeweiligen Fußballverein zu unterstützen. 90 Minuten verfolgen diese Menschen das Ziel, ihren Verein gewinnen zu sehen. Sie teilen gemeinsame Emotionen, wie Freude, Ärger und Wut, die im Stadion in gewisser Weise kollektiv durch das Setting gefordert werden.

Trotz dieser einen großen Gemeinsamkeit finden sich im Stadion große Unterschiede wieder. Das Geschlechterverhältnis kommt im männlich dominierten Fußball besonders deutlich zum Vorschein, zeigt sich rund um das Spielerlebnis und spiegelt sich dadurch in der Organisationsstruktur des Fußballs als auch in den lokalen Fanszenen wider. Damit einhergehend begleiten Phänomene wie Gewalt- und Diskriminierungshandlungen das Geschehen von Fußballgroßveranstaltungen. Der subkulturelle Zusammenschluss von Fußballfans(zenen) engagiert sich auf der einen Seite vielfältig, kreativ und karitativ, ist aber gleichermaßen auch für Grenzüberschreitungen verantwortlich und gerät somit in den Fokus von Sicherheits- und Strafverfolgungsbehörden. (mehr …)


Die Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW (MeDiF-NRW) veröffentlicht digitale Lernplattform „SenDiF“ mit dem Ziel mehr Bewusstsein und Sensibilisierung bei Jugendlichen im Fußball zu schaffen

Seit dem 01.04.2024 startet die Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW (MeDiF-NRW) mit einem Selbstlernformat namens „SenDiF“ (Sensibilisierung für Diskriminierung im Fußball). Im Vordergrund steht die Sichtbarmachung von Diskriminierung, das Reflektieren eigener Handlungen sowie die darauf aufbauende Entwicklung von antidiskriminierenden Handlungskonzepten und Interventionsstrategien, die Betroffenen und im Fußball aktiven Akteur*innen zugutekommen. Die Plattform (www.sendif.de) wirbt mit einigen spielerischen Selbsttests, leicht verständlichen Begriffserklärungen und interaktiven Inhalten.
Der Fußballsport ist ein Ort sozialer Aushandlungen. Fußball polarisiert und wirkt nicht nur auf dem Feld, der Kabine oder im Vereinsheim, sein Einfluss reicht in breite Bereiche des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Somit ist der Fußball eine wichtige Sozialisationsinstanz, wenn es darum geht, sich eine Meinung zu bilden oder eine Haltung zu entwickeln. Diesen Effekt will das neue Bildungsangebot nutzen und vor allem Kinder und Jugendliche gerade bei der Meinungsbildung unterstützen, vor allem wenn es um die Bedarfe von marginalisierten Gruppen geht.
Das klare Ziel des digitalen Selbstlernangebotes namens SenDiF: Eine Fußballkultur, in der Diskriminierung keinen Platz hat!

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LAG Teil der feministischen Aktionswochen in Bochum – Diskriminierungssensible Stadionführung im Ruhrstadion für FLINTA*

Auch in diesem Jahr ist die LAG Fanprojekte NRW wieder Teil der feministischen Aktionswochen in Bochum. Am 14.03. besteht die Möglichkeit an einer kostenlosen, diskriminierungssensiblen Stadionführung teilzunehmen, bei der mal nicht die Spielerkabinen im Vordergrund stehen, viel mehr geht es um Erfahrungen von Flinta* bei Fußballgroßveranstaltungen. Die Themen Sexismus und sexualisierte Gewalt beim Fußball spielen neben männlichen, patriachalen Strukturen gleichermaßen eine Rolle wie weitere Diskriminierungsformen die im Fußballstadion virulent sind. Die Meldestelle für Diskriminierung im Fußball (MeDiF-NRW) präsentiert während des Rundgangs verschiedene Vorfälle, die über das anonyme Portal gemeldet worden sind, darüber hinaus wird versucht, die Vorfälle mit kurzen theoretischen Inputs zu unterfüttern.

Treffpunkt für den kostenlosen Stadionrundgang im um 18:00 Uhr an der Haltestelle Vonovia Ruhrstadion/Ritterburg, für den Rundgang werden 60-75 Minuten eingeplant, aktive Teilnahme bzw. Diskussionsbeiträge sind erwünscht.

Hier der Link zu den weiteren Programmpunkten im Rahmen der feministischen Aktionswochen in Bochum! Zähne zeigen, standhaft bleiben! Macker aus dem Stadion!


Forschungsprojekt zu türkischen Ultranationalismus im (Amateur-)Fußball in NRW nimmt Arbeit auf

Seit dem 01.07.2022 besteht die Möglichkeit, Diskriminierung im Fußball anonym über das Meldeportal www.medif-nrw.de zu melden. Im Rahmen von diesem Angebot sind im Erhebungszeitraum über 1200 Meldungen zu verschiedenen Vorfällen im Profi- und Amateurfußball eingegangen. Eine bereits zum jetzigen Zeitpunkt sichtbar gewordene Leerstelle ist das immense Dunkelfeld bezüglich der Aktivitäten von türkischen Ultranationalisten, die den Amateurfußball als Wirkungsfeld gleichermaßen nutzen wie Länderspiele der türkischen Nationalmannschaft.

Das Meldeportal in Trägerschaft der sozialpädagogischen Fanprojekte in Nordrhein-Westfalen wird in Kürze um eine weitere Diskriminierungskategorie – den türkischen Ultranationalismus – erweitert. Anlass für diese Ausweitung ist der Beginn des 13-monatigen Forschungsprojektes „Türkischer Ultranationalismus im Amateurfußball in NRW“. Nicht zuletzt während des Gastspiels der türkischen Nationalmannschaft am 18.11.2023 in Berlin konnte beobachtet werden, wie türkisch-nationalistische Codes im Stadion sowie der TV-Übertragung vollkommen unwidersprochen den Weg in die Öffentlichkeit fanden. Es ist anzunehmen, dass im Rahmen der anstehenden Europameisterschaft, die kommendes Jahr in Deutschland ausgetragen wird, ähnliche Vorfälle stattfinden werden. Die Vorrundenspiele der türkischen Nationalmannschaft werden in Dortmund und in Hamburg ausgetragen und durch das Projekt im Rahmen eines Monitorings begleitet. (mehr …)


Vernetzungstreffen zu historisch-politischer Bildungsarbeit im Sport (Hannover / Gedenkstätte Bergen-Belsen)

Sportvereine und -verbände nehmen zunehmend ihre gesellschaftliche Verantwortung wahr. Dazu gehört immer mehr auch die Aufarbeitung der eignen (nationalsozialistischen) Vergangenheit und die damit zusammenhängende Frage nach der Relevanz für das heutige Zusammenleben. Bei diesem Vernetzungstreffen kommen Akteur_innen von Sportvereinen und -verbänden wie auch von Gedenkstätten und der Bildungsarbeit zusammen, um sich genau darüber auszutauschen:

Was bedeutet historisch-politische Bildungsarbeit im Sport? Was ist zu beachten bei der Umsetzung solcher Projekte?

Inwiefern kann der Breitensport von den Erfahrungen und Strukturen des Profifußballs profitieren? Welche Herausforderungen bestehen?

Neben der Vernetzung und dem Austausch stehen der Besuch der Gedenkstätte Bergen-Belsen und die Vorstellung des dortigen Bildungsangebotes für sportinteressierte Gruppen auf dem Programm. Teilnehmende können zusätzlich ihre eigenen Bildungsangebote auf einem „Markt der Möglichkeiten” vorstellen.

Die Veranstaltung wird von der Gedenkstätte Bergen-Belsen organisiert und findet in Kooperation mit der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, dem ZeitZentrum Zivilcourage, dem LandesSportBund Niedersachsen, dem Projekt „Fußball Verein(t) gegen Rassismus“ des DFB, dem Niedersächsischen Fußballverband, Hannover 96, dem Fanprojekt Hannover, dem Fanprojekt Bremen, der Initiative für mehr gesellschaftliche Verantwortung im Breitensport-Fußball (IVF Leipzig), der Initiative „!Nie wieder – Erinnerungstag im deutschen Fußball“, den Gedenkstätten Gestapokeller und Augustaschacht und der LAG Fanprojekte NRW statt.

Termin: Freitag, den 24.11.2023, 12.00–19.00 Uhr, Samstag, den 25.11.2023, 10.00–17.30 Uhr

Ort: ZeitZentrum Zivilcourage, Theodor-Lessing-Platz 1A, 30159 Hannover (24.11.23), Gedenkstätte Bergen-Belsen, Anne-Frank-Platz, 29303 Lohheide (25.11.23)

Die Veranstaltung ist kostenlos. Ein detaillierteres Programm ist auf der Anmeldeseite zu finden.

Anmeldung bis zum 10.11.23

https://eveeno.com/vernetzungstreffen_bildung_sport_23


Fortbildung für Aktive in Fanprojekten und Fanclubs: Erinnerungsarbeit und Gedenkstättenfahrten für Fußballfans

Eine Fortbildung speziell für Aktive in der Fanarbeit und in Fanprojekten von Fußballvereinen bietet das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk gGmbH in Dortmund gemeinsam mit Partnerorganisationen vom 18. bis 20. September 2023 in Dortmund an. Inhaltlich geht es um Anregungen zur historisch-politischen Bildung an lokalen Erinnerungsorten und die Planung, Begleitung und Finanzierung von Gedenkstättenfahrten. Anmeldungen sind ab sofort möglich.

Die Fanclubs der Fußballvereine dokumentieren nicht nur an Spieltagen ihre enge Verbundenheit mit dem jeweiligen Verein: Viele engagierte Fußballfans beschäftigen sich auch abseits des Spielfelds mit der Geschichte ihres Vereins und ihrer Stadt. Spätestens zur WM 2006 erhielt auch die Frage nach der NS-Vergangenheit der Vereine und nach dem Schicksal verfolgter Spieler vermehrt öffentliche Aufmerksamkeit. Seitdem entwickeln Haupt- und Ehrenamtliche für die Fanarbeit im Amateur- wie im Profi-Fußball zunehmend Angebote zur historisch-politischen Bildungsarbeit, die sich mit der NS-Vergangenheit beschäftigen. „Wir beobachten ein wachsendes Interesse an Gedenkstättenfahrten für Fußballfans und entsprechend auch einen wachsenden Beratungsbedarf, wie Fahrten zu Lernorten der Geschichte gestaltet werden können, wenn Fußball das verbindende Element ist“, bestätigt Zoe Stupp, Referentin in der Zentralstelle zur Förderung von Gedenkstättenfahrten in der IBB gGmbH Dortmund. „Gedenkstättenfahrten mit dem Schwerpunkt Fußball können über lokale Ereignisse und lokal bekannte Persönlichkeiten einen Einblick in die Alltagsgeschichte verschaffen und so das Wissen über die Zeit des Nationalsozialismus vertiefen.“

Die Fortbildung vom 18. bis 20. September 2023 behandelt die Fragen: Welche Rolle spielt Erinnerungsarbeit an lokalen Erinnerungsorten? Wie kann Bildungsarbeit mit Fans an Biografien und lokalen Bezugspunkten gestaltet werden? Und schließlich: Wie können Gedenkstättenfahrten für die Zielgruppe geplant, begleitet und finanziert werden?

Die Fortbildung wird gemeinsam organisiert vom IBB Dortmund (IBB gGmbH) mit dem Verein Zweitzeugen e.V. und der Landesarbeitsgemeinschaft Fanprojekte NRW e.V. Die Fortbildung beginnt am Montag, 18. September um 15 Uhr und endet am Mittwoch, 20. September 2023, gegen 14 Uhr im Haus Landeskirchlicher Dienste, Olpe 35, in 44135 Dortmund.

Die Veranstaltung wird durch den Kinder- und Jugendplan des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die LAG Fanprojekte NRW e.V. gefördert. Eine Eigenbeteiligung von 50 Euro (ohne Übernachtung) wird erwartet. Die Zahl der Plätze ist begrenzt.

Anmeldungen sind ab sofort möglich auf der Website der Zentralstelle zur Förderung von Gedenkstättenfahrten.

Zur Anmeldung nutzen Sie bitte das Formular auf dieser Seite.


MeDiF-NRW: Workshop in der Volkshochschule Bochum zum Anschlag in Solingen 1993

In der Bochumer Volkshochschule bietet die Meldestelle für Diskriminierung in NRW am Dienstag, 30. Mai, von 18 bis 20:30 Uhr den entgeltfreien Workshop „Solingen 93: Antirassismusarbeit, Demokratieförderung und Erinnerungskultur in der Migrationsgesellschaft“ (Kursnummer G13004) an. Dr. David Johannes Berchem betrachtet den rassistisch motivierten Brandanschlag auf das Haus der Familie Genç in Solingen vor 30 Jahren, bei dem fünf Menschen ums Leben kamen. Die Teilnehmenden beschäftigen sich mit Rassismuskritik und entwickeln antidiskriminierende Handlungsoptionen sowie Interventions- und Empowermentstrategien für die alltägliche Praxis. Interessierte können sich unter www.vhs-bochum.de oder telefonisch unter 0234 910 – 15 55 anmelden.


Klausurtagung der Fanprojekte NRW in Köln

Einmal jährlich treffen sich die sozialpädagogischen Fanprojekte aus Nordrhein-Westfalen zur Klausurtagung. Diese fand in diesem Jahr zum ersten Mal in Köln in Kooperation mit dem Kölner Fanprojekt statt, Tagungsort war die Pattenhalle der Jugendhilfe Köln e.V. in Köln-Ehrenfeld. Neben zwei vertiefenden Workshops am ersten Tag zu den Themen „Umgang mit schwierigen Menschen und Situationen“ und „Entwicklung von Gewalt – neue Formen, alte Muster“ stand an Tag 2 die turnusmäßige Netzwerktagung an, bei der diesmal die Sprecher*innenposten in der BAG-West neu gewählt wurden. Markus Mau vom Schalker Fanprojekt und Benjamin Belhadj vom Fanprojekt Düsseldorf scheiden nach langer ehrenamtlicher Sprechertätigkeit aus, stellvertretend für alle angeschlossenen Standorte danken wir für die geleistete Arbeit, die zahlreichen Impulse und die Weiterentwicklung der sozialpädagogischen Fanarbeit in NRW. Zugleich begrüßen wir das neue Sprecher*innenduo aus Dortmund und Bochum, bestehend aus Stella Schrey und Florian Kovatsch, wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.


Fanprojekt Aaachen: Erfolgreicher Auftakt der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“

Am 20.03.2023 eröffneten das Fanprojekt Aachen mit dem Kommunalen Integrationszentrum, der VHS Nordkreis Aachen und dem Integrationsrat der Stadt Alsdorf die „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ im Kultur- und Bildungszentrum Alsdorf (kurz: KuBiZ). Nach Grußworten des Stellvertretenden Bürgermeisters Friedhelm Krämer und des Dezernenten der StädteRegion Dr. Michael Ziemons widmete sich Dr. David Berchem in seinem Vortrag „Brennglas der Gesellschaft? Diskriminierung und Ausgrenzung im Fußball.“ alltäglichen Formen der Diskriminierung und diversen Phänomenen der Ungleichbehandlung im Volkssport Nr.1. Aufbauend auf der Einordnung des Begriffs führte der Projektleiter der „Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW“ (kurz: MeDiF-NRW) und Lehrbeauftragte der Ruhr-Universität Bochum nicht nur zahlreiche Fallbeispiele von Rassismus, Antisemitismus und Sexismus an, sondern zeigte auch Gegenstrategien und Handlungskonzepte auf. Zahlreiche Fragen aus dem Publikum und eine abschließende Diskussion rundeten den aufschlussreichen Vortrag ab.

Dr. David Berchem, Projektleiter der Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW

Dr. David Berchem, Projektleiter der Meldestelle für Diskriminierung im Fußball in NRW

Noch bis zum 31.03.2023 können sich Interessierte die vom Kölner Fanprojekt konzipierte Wanderausstellung „Flucht, Migration, Fußball“ im KuBiZ anschauen. Die Ausstellung beleuchtet die Geschichte von Fußball und Migration, bietet biographische Einblicke und geht den Ursachen nach, warum Menschen aus ihrer Heimat fliehen, wie sie nach Europa kommen und wie die Bedingungen in ihren Herkunftsländern sind. Die „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ dauern in diesem Jahr bis zum 02.04. an. Das Programm der StädteRegion Aachen wird durch Veranstaltungen ihrer Kooperationspartner*innen an verschiedenen Orten in der Region bereichert.


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